Fear Less, Dare More
Dies ist eine Übersetzung von Tim Bray's Blog-Eintrag It's Not Dangerous (http://tbray.org/ongoing/When/200x/2005/03/08/BloggingIsGood)
Ich habe in den letzten Tagen mehrere Interviews gegeben, alle zu einem ähnlichen Thema: Jemand wurde beauftragt, eine Story über Menschen zu schreiben, die wegen Blogging ihren Job verloren haben. Aktuelle Beiträge von AP und CNET verbreiten diese Ansicht und kehren immer und immer wieder die Risiken hervor. Von Ausnahmen abgesehen, ist das alles Unsinn! Für die meisten Menschen ist Blogging im Gegenteil ein Nachbrenner für ihre Karriere, an der aktuellen Arbeitsstelle ebenso wie bei der Suche nach einem künftigen Arbeitsplatz. Dieser Beitrag enthält unter anderem Zehn Gründe Warum Blogging Ihrer Karriere Nützt.
Gehen wir davon aus, dass Sie einigermaßen kompetent, einigermaßen verständlich schreiben können und einigermaßen erwachsen sind. Zynismus beiseite, die große Mehrzahl der Arbeitnehmer erfüllt diese Ansprüche.
Blogging ist ganz klar jenen keine Hilfe, die sich nur mit Mühe in ihrem Job halten können, oder die schnell ausfällig werden, oder beides. Solche Leute neigen andererseits ohnehin zu Karriere-Problemen. Anders gesagt: Nicht zu bloggen wird Sie von einem der Karriere abträglichen Schritt nicht abhalten, und wenn Bloggen einen solchen Schritt provoziert, hätten Sie das vermutlich ohnehin, auf andere Weise, getan.
Ich habe über die Richtlinien und ihre Entstehung bei Sun geschrieben. Ich habe es vor jedem Journalisten wiederholt – und die meisten haben es jetzt verstanden – dass ich nun, ein Jahr später, mehr denn je davon überzeugt bin, dass es eine gute Idee ist, seine Mitarbeiter bloggen zu lassen. Und wenn man sie bloggen lässt, ist es eine wirklich gute Idee, dafür eine Richtlinie zu schreiben. Denn in so einer Richtlinie kann man eine Menge Dinge regeln, die den Mitarbeitern vom Start weg behilflich sein werden.
Und, keine Richtlinie zu haben, zeigt nur, dass man kein Interesse daran hat, einen guten Job zu machen.
Mh, warum interessiert sich der Medien-Mainstream so sehr für diese "Arbeitnehmer wegen Bloggen entlassen"-Geschichten? Passiert das vielen Leuten? Nein. Bloggen viele Leute? Ja. Wurde jemals ein höherrangiger Mitarbeiter gefeuert, der Einfluss auf sein Unternehmen hatte? Nein. Bloggen höherrangige Mitarbeiter? Ja.
Wäre ich zynisch und paranoid, ich würde vermuten, dass die Medien, die solche Geschichten verbreiten, Angst haben oder so was.
© Tim Bray, © for this translation Andreas Schödl